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Adipositas auf dem Vormarsch

04. September 2024
Adipositas auf dem Vormarsch

Seit 1975 wird die Weltbevölkerung alle zehn Jahre um >1,5 Kilogramm schwerer. Neue Schätzungen gehen 375 Millionen Übergewichtigen oder sehr fettleibigen Frauen und 266 Millionen Männern aus. Unter den einkommensstarken Ländern haben Japaner*innen den tiefsten Body-Mass-Index BMI, den höchsten BMI verzeichnen wenig überraschend Frauen und Männer aus den USA. In einer globalen Metastudie  mit Daten aus knapp 200 Ländern wurde - unter Beteiligung von Evolutionsmedizinern der Universität Zürich - festgestellt, dass weltweit derzeit >5% aller Frauen und 2.3% aller Männer stark fettleibig sind (BMI <35kg/m2). Setzt sich dieser Trend fort, und davon kann man ausgehen, werden im Jahr 2025 weltweit 21% der Frauen und 18% der Männer adipös sein, so die Forscher.

Ursachen der Adipositas

Häufig sind mehrere Ursachen miteinander verknüpft, etwa eine hormonelle Störung oder genetische Faktoren. Auch psychische Faktoren haben Einfluss - etwa bei Einsamkeit, Niederlagen, Partner- oder Jobverlust oder im Zuge einer handfesten Depression.

In der heutigen Gesellschaft stehen aber fünf Ursachen im Vordergrund

  • Falsch- und/oder Fehlernährung – wichtigste Ursache
  • Bewegungsmangel
  • Schlafmangel
  • Stress
  • niedriger Sozialstatus

Falsch- und Fehlernährung

Falsch- und Fehlernährung nimmt weltweit massiv zu. Zu wenig Nahrung führt zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen, zu viele leere Kalorien aus Zucker und Fetten können Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes auslösen. Über ein Drittel der Menschheit leidet unter Fehl- und Mangelernährung.

In der Schweiz ernähren sich >50% der Menschen z. T. sehr ungesund, will heissen, sie konsumieren fast nur noch Kunst- und Industriefood. Und dieser ist meist massiv überzuckert und fettig und wegen der industriellen Verarbeitung mikronährstoffarm. Die Folgen sind Diabetes und chronischer Mikronährstoffmangel.

Je nachdem wie lange eine unausgewogene und ungesunde Ernährung andauert, kann ein Mikronährstoffmangel leichte bis z. T. sehr schwere Symptome hervorrufen. Diese können extreme

  • Müdigkeit,
  • Konzentrationsschwäche, 
  • Muskelzucken, 
  • blasse Haut, 
  • spröde Fingernägel, 
  • Haarausfall, 
  • Kopfschmerzen, 
  • Diabetes Typ II (Fressdiabetes), 
  • Herz- und Kreislaufprobleme u. v. m. sein.

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Bewegungsmangel

Vom Bett an den Küchentisch, dann ins Auto und mit dem Lift ins Büro, acht Stunden am Schreibtisch mit kurzer Mittagspause in der Kantine oder Picknick, mit dem Auto zurück in die Wohnung und direkt auf die Couch: Der Alltag vieler Menschen findet vor allem im Sitzen statt und mit nur wenig Bewegung. Laut einer Studie von 2018 bewegt sich mehr als 40% aller Erwachsenen in der Schweiz viel zu wenig. Doch was bedeutet es eigentlich, sich zu wenig zu bewegen?

Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht Bewegungsmangel, wenn der Grad an Bewegung nicht den Empfehlungen zu gesundheitsfördernder, körperlicher Aktivität entspricht. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, körperlich aktiv zu sein und dabei etwas für seine Gesundheit zu tun. Ob intensiv oder moderat, Ausdauer oder Muskelaufbau: Ziel ist es immer, dass unsere Knochen und Muskeln täglich aktiviert werden und es zu einem Energieverbrauch kommt.

Eine Person zwischen 18 und 64 Jahren bewegt sich demnach zu wenig, wenn sie wöchentlich:

  • sich weniger als 5 Stunden mit moderater Intensität bewegt (zum Beispiel in Form von zügigem Gehen, Tanzen, Fahrradfahren oder Wassergymnastik) oder
  • weniger als 2 Stunden intensiver körperlicher Betätigung nachgeht (zum Beispiel beim Joggen, Schwimmen oder Seilspringen) oder
  • nicht auf eine gleichwertige Kombination aus moderater und intensiver körperlicher Aktivität kommt.

Eine der grundlegendsten körperlichen Funktionen des Menschen ist Bewegung. Unser Bewegungsapparat will und muss bewegt werden, für das ist er ja da. Doch seit vielen Jahren hat sich unsere Zivilisation dahingehend entwickelt, dass körperliche Aktivität nicht mehr überlebenswichtig.

Schlafmangel

Schlafen ist so wichtig für uns wie Atmen, Trinken und Essen. Doch manchmal bekommen wir einfach nicht genug Schlaf. Die Folgen des Schlafmangels bemerken die meisten direkt am nächsten Tag. Chronischer Schlafmangel kann sogar zu Krankheiten führen.

Schlaf ist eines der grundlegendsten Bedürfnisse, die wir Menschen haben. Gesunder Schlaf ist während der gesamten Lebenszeit wichtig für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden sowie unsere Sicherheit. Dafür ist es unter anderem nötig, genügend Schlaf zu bekommen. Für Erwachsene lautet die Empfehlung, circa sieben bis neun Stunden nachts zu schlafen. Doch verschiedene Studien zur Gesundheit Erwachsener kommen zu dem Ergebnis, dass in der heutigen Leistungsgesellschaft längst nicht jede und jeder die empfohlene Schlafdauer erreicht. In einem Untersuchungszeitraum von vier Wochen schliefen durchschnittlich 12% Prozent der Erwachsenen in der Schweiz effektiv weniger als fünf Stunden pro Nacht. Was viele nicht wissen: Schlafmangel kann eine Vielzahl negativer Folgen für Körper und Psyche haben.

Während wir schlafen, laufen unbemerkt viele wichtige Prozesse im Körper ab. Zum Beispiel finden im Gehirn notwendige Reinigungsarbeiten statt. Wachstumshormone werden ausgeschüttet, die für die Regeneration und das Wachstum von Knochen, Muskeln und Organen wichtig sind, und die Immunabwehr arbeitet verstärkt. Kommt es jedoch zu einer Störung des Nachtschlafs, ob in Dauer oder Qualität, können die für unsere Erholung wichtigen Prozesse und Regulationen nicht reibungslos ablaufen. Die Folgen davon spüren wir bereits am nächsten Morgen. Häufigere Störungen können sich auf den gesamten Körper auswirken und schwerwiegende Auswirkungen haben.

Stress

Stress ist der teuerste und häufigste Krankheits- bzw. Produktivitäts-Faktor unserer modernen Leistungs-Gesellschaft. Erkrankungsrisiko wird durch chronischen Stress um ein Vielfaches erhöht z.B. Krebs (x 4), Depression/Burnout (x 6), Herz-Kreislauf (x 5), Schmerzen (x 5), Allergien (x 3), Schlafstörungen (x 6), Infektionserkrankungen {z. Bsp. Grippe (x4)}.

Niedriger Sozialstatus

Sozialer Status, bezeichnet im Sinne der Verwendung in Soziologie und Sozialgeographie die bewertete soziale Lage und soziale Position einer Person im Vergleich zu anderen Mitgliedern einer Gesellschaft, mit der immer eine bestimmte Wertschätzung des Ranges und des Prestiges zum Ausdruck gebracht wird.

Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind vermehrt von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen sowie Behinderungen betroffen. Sie schätzen ihre eigene Gesundheit schlechter ein und berichten häufiger von gesundheitsbedingten Einschränkungen in der Alltagsgestaltung.

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